Draussen sein

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In der Pfadi sind wir am liebsten draussen unterwegs. Da ist es gut zu wissen, wie man sich im Freien bewegt und was es dort alles zu entdecken gibt.

Respektiere deine Umwelt

Wenn du draussen unterwegs bist – egal ob im Wald, in den Bergen, zwischen Feldern oder in der Stadt –, denk immer daran, dass du den Lebensraum von Tieren, Pflanzen und anderen Menschen betrittst. Halte dich deshalb an die folgenden Grundsätze:

  • Informiere dich bereits zu Hause über Naturschutzgebiete, Wildruhezonen und Jagdbanngebiete.
  • Beachte Gebote und Verbote.
  • Bleibe auf den markierten Wegen.
  • Frage die Eigentümer*innen einer Wiese um Erlaubnis, bevor du dein Zelt aufschlägst.

  • Hinterlasse keine Spuren und nimm deinen Abfall immer mit, um ihn korrekt zu entsorgen.
  • Geh sorgsam mit Bäumen und allen anderen Pflanzen um.
  • Pflücke keine Pflanzen und fange keine Tiere oder Insekten ein.
  • Bedenke, dass viele Tiere in der Dämmerung und in der Nacht aktiv sind.
  • Schliesse Weidetore und Zaundurchgänge wieder hinter dir oder lasse sie offen, wenn sie bereits geöffnet waren.
  • Halte beim Überqueren von Weiden genügend Abstand zu Muttertieren oder wähle eine andere Route. Die Tiere können schnell aggressiv werden.
  • Vermeide unnötigen Lärm.

Unterwegs

Planung

Bevor ihr zu eurem Abenteuer aufbrecht, solltet ihr euch einige Gedanken zur Vorbereitung machen. Fragt euch:

  • Wo wollen wir hin?
  • Wie sind wir unterwegs? Zu Fuss, mit dem Velo, mit öffentlichen Verkehrsmitteln, mit Trottinetts oder auf dem Wasser?
  • Wann sind wir unterwegs? Zu welcher Tageszeit? Zu welcher Jahreszeit? Sind dann Feiertage oder gibt es spezielle Öffnungszeiten?
  • Wo übernachten wir? Im Iglu, in einer Hütte, im Zelt oder im Biwak?
  • Wer kommt alles mit?
  • Wie viel Geld haben wir zur Verfügung?

Sobald der Rahmen der Unternehmung abgesteckt ist, könnt ihr euch um die genaue Planung der Route und der einzelnen Etappen kümmern:

  • Was sind Alternativrouten? Wie sieht die Abbruchvariante aus? Wo ist der Point of no Return?
  • Was brauchen wir an Material? Gibt es eine Packliste? Braucht es Reservationen?
  • Planen wir ein Zusatzprogramm?
  • Wo holen wir im Notfall Hilfe?

Darüber hinaus gibt es bei jeder Unternehmung Aspekte, über die ihr euch zu Hause, vor dem Start und unterwegs Gedanken machen solltet. Die folgenden Fragen helfen euch, gute Entscheidungen zu treffen. -** Wie sind die Verhältnisse? **Zieht ein Gewitter oder ein Sturm auf? Wird es sehr heiss oder sehr kalt? Ist mit Regen oder Schnee zu rechnen? Ist die Sicht eingeschränkt? Wann wird es dunkel?

  • Welche Herausforderungen stellt das Gelände? Gibt es Naturschutzgebiete oder andere Schutzzonen? Bestehen Naturgefahren wie zum Beispiel Geröllfelder oder Steilhänge?
  • Wie ist die Zusammensetzung der Gruppe? Welche physischen und psychischen Voraussetzungen bringen die einzelnen Pfadis mit? Wie steht es um die Motivation, Gruppendynamik und das allgemeine Wohlbefinden? Braucht es mehrere Leistungsgruppen?

Bei der Planung könnt ihr auf verschiedene Hilfsmittel zurückgreifen. Zusätzlich zu den Landeskarten eignet sich das offizielle Wandernetzwerk als Planungsgrundlage. Rekognosziert in jedem Fall die Route und bedenkt, dass sich die Verhältnisse je nach Jahreszeit schnell ändern können.

  • Point of no Return: Ab diesem Punkt ist es einfacher bis zum Ziel zu laufen, als wieder umzukehren.

Übersicht über die Wander- und Velowege

Wanderweg Bergwanderweg
Tafel und Markierung
Anforderung Keine besonderen Anforderungen Gute körperliche Verfassung, Trittsicherheit und schwindelfrei / Kenntnisse der Gefahren im Gebirge
Bemerkung Bis im Juli sind Schneefelder und Steinschlag möglich.
Alpinwanderweg Winterwanderweg Veloweg/-route
Tafel und Markierung
Anforderung Zusätzlich zu den Anforderungen eines Bergwanderwegs: Vertraut im Umgang mit Pickel und Seil & Vertraut mit Kletterpassagen Gutes Gleichgewicht (Rutschgefahr) unterschiedlich
Bemerkung Führt oft über Grate, Gletscher, Geröllhalden / Nicht für Pfadiaktivitäten geeignet / Nur mit Bergführer* innen begehen Ist anstelle des Fussgängersymbols ein Schneeschuh abgebildet, handelt es sich um einen Schneeschuhwanderweg. Es gibt keine Abstufung wie bei den Wanderwegen. / Rekognoszieren und Kartenstudium sind wichtig!

Zu Fuss unterwegs

Zu Fuss unterwegs zu sein, ist eine natürliche und einfache Art der Fortbewegung. Man kommt an Orte, an die man sonst nicht gelangt. Und durch das gemächliche Tempo nimmt man seine Umgebung besonders gut wahr.

Bei Gruppenwanderungen gibt es einige Verhaltensregeln zu beachten:

  • Macht regelmässige Pausen, um euch zu erholen und sicherzustellen, dass sich alle wohl fühlen. Bei dieser Gelegenheit könnt ihr auch eure Ausrüstung anpassen.
  • Bleibt auf den markierten Wegen.
  • Wenn ihr entlang von Strassen wandert, bildet eine Einerkolonne auf der linken Seite. Falls ihr in einer grossen Gruppe unterwegs seid, solltet ihr immer wieder Lücken in der Kolonne lassen.
  • Unterteilt grosse Gruppen und bestimmt die Personen, die am Anfang und am Ende der Gruppe laufen. Die Apotheke befindet sich immer beim Schlusslicht.

Marschzeitberechnung

Mit der Marschzeitberechnung kannst du abschätzen, wie lange ihr für eine Wanderung braucht. Dazu bestimmst du auf der Karte die höchsten und tiefsten Punkte deiner Route und notierst die jeweilige Höhe über dem Meeresspiegel. Dann misst du mit einer Schnur die Wegstrecke zwischen diesen Punkten. Mit diesen Informationen kannst du die Leistungskilometer (Lkm) berechnen. Dies ist ein Mass für den Vergleich verschiedener Routen hinsichtlich Zeit- und Energieaufwand.

Ein Leistungskilometer entspricht einer Horizontaldistanz von 1000 m oder einem Anstieg von 100 m oder einem steilen Abstieg von 150 m.

Um die Leistungskilometer deiner Route zu berechnen, misst du zuerst die Strecke auf der Karte in Kilometern. Dann rechnest du alle Anstiege zusammen und zählst pro 100 Höhenmeter einen Leistungskilometer dazu. Dasselbe machst du bei steilen Abstiegen pro 150 Höhenmeter. Die Leistungskilometer werden so für die ganze Route zusammengezählt und dann mit deiner Wandergeschwindigkeit multipliziert.

Die übliche Wandergeschwindigkeit beträgt 3 bis 5 Leistungskilometer pro Stunde. Rechne mit einer tieferen Geschwindigkeit bei schwierigem Gelände, extremer Witterung, Dunkelheit, schlechten Wegen oder unerfahrenen oder grossen Gruppen. Auch das Wohlbefinden der Gruppe beeinflusst das Tempo.

Das ist die Formel zum Ausrechnen der Leistungskilometer:

  • Horizontaldistanz in km + (Höhenmeter bergauf · 0,01) + (Höhenmeter bergab · 0,0067) = Leistungskilometer

Berechnungsbeispiel Ulrichen – Randstafel:

  • Punkt A: Ulrichen, 1345 m über Meer
  • Punkt B: Obergesteln, 1354 m über Meer, Distanz 1,75 km
  • Punkt C: Randstafel, 1943 m über Meer, Distanz 3,29 km

Höhenunterschied zwischen den Punkten A und B: 1354 m - 1345 m = 9 m. (Dieser geringe Unterschied kann auf diese Distanz ignoriert werden.)

Höhenunterschied zwischen den Punkten B und C: 1943 m - 1354 m = 589 m

Nun gilt es alle Informationen in die Formel abzufüllen: 1,75 + 3,29 + (589 · 0,01) = 10,93 Lkm

Wenn du nun mit einer Geschwindigkeit von 4 Leistungskilometern pro Stunde unterwegs bist, kannst du die reine Wanderzeit wie folgt berechnen:

  • 10,93 Lkm : 4 Lkm/h = 2,73 h ≈ 2 h 44 min.

Ausrüstung

Bekleidung

Die Kleidung spielt eine wichtige Rolle für das Wohlbefinden. Das Zwiebelschalenprinzip mit mehreren dünneren Schichten ist eine bewährte und clevere Bekleidungstechnik: Falls du zu heiss oder zu kalt hast, kannst du die Temperatur durch Anoder Ausziehen einfacher regulieren. Als Sonnenschutz eignet sich ein Foulard oder ein Hut. Packe immer eine Regenjacke ein, auch wenn kein Regen erwartet wird. Um dich vor Zecken zu schützen, kannst du lange Hosen tragen und diese in die Socken stecken.

Schuhe

Die wichtigste Ausrüstung beim Wandern sind die Wanderschuhe. Sie müssen gut sitzen und sollten trocken und eingelaufen sein. Achte auch auf gute Wandersocken. Um Blasen zu vermeiden, kannst du präventiv vor der Wanderung Blasenpflaster aufkleben oder ein zweites Paar Socken tragen.

Rucksack

Wähle die Grösse des Rucksacks entsprechend deiner Aktivität aus. Achte darauf, dass er einen bequemen Brust- und Hüftgurt hat. Verstaue möglichst alles im Rucksack und befestige nur leichtes oder sperriges Gepäck aussen. Das Gesamtgewicht des Rucksacks sollte nicht mehr als ein Viertel deines Körpergewichts betragen. Idealerweise hat dein Rucksack eine Regenhülle. Beachte aber, dass die Rückseite des Rucksacks trotzdem nass werden kann. Häufig benötigte Gegenstände wie Sackmesser, Taschentücher oder Wasserflasche solltest du griffbereit verstauen.

Verpflegung

Nimm lieber zu viel als zu wenig Trinkwasser mit. Denn man weiss nie, wo die nächste Trinkwasserstelle ist. Rechne mit ungefähr 2 bis 2,5 Liter Flüssigkeit pro Tag – nicht darin eingerechnet sind Wasser zum Kochen und für die Hygiene. Als Zwischenverpflegung eignen sich kompakte Lebensmittel, die viel Energie enthalten, zum Beispiel Trockenfrüchte, Nüsse, Riegel, Brot oder Früchte.

Mit dem Velo unterwegs

Wenn du mit dem Velo unterwegs bist, kannst du viele Grundsätze und Überlegungen vom Wandern übernehmen. Beachte aber folgende Unterschiede:

  • Bleibt möglichst auf markierten Velowegen.
  • Bildet Leistungsgruppen und bleibt zusammen. In einer Gruppe sollten maximal 10 Velos sein, damit motorisierte Fahrzeuge sicher überholen können.
  • Plant genügend Pausen ein und wartet auf zurückgefallene Gruppen.
  • Beachtet, dass schwerbeladene Velos einen längeren Bremsweg haben.
  • Kontrolliert im Vorfeld die Tauglichkeit der Velos und macht euch ein Bild von den Fahrfähigkeiten der Teilnehmenden.
  • Haltet euch strikt an die Verkehrsregeln.

Zeitberechnung

Die Zeitberechnung einer Velotour hängt stark von der Gruppenzusammensetzung und der Strecke ab. Im flachen Gelände kann man mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von ungefähr 12 km/h rechnen. Gibt es auf der Route jedoch viele Steigungen, ist das Gelände unwegsam oder transportiert ihr viel Gepäck, dann sinkt die Geschwindigkeit rapide. Das Tempo ist auch abhängig von den Fahrfähigkeiten der jeweiligen Pfadis. Dementsprechend lassen sich die Leistungskilometer nicht gleich einfach berechnen wie beim Wandern. Das Planen einer Velotour benötigt deshalb einige Erfahrung und gute Kenntnisse der Gruppe. Als Planungshilfe eignen sich die Angaben der offiziellen Velorouten.

Ausrüstung

Bekleidung

Gepolsterte Velohosen und Handschuhe schützen nicht nur vor Scheuerstellen, sie machen auch das Fahren angenehmer. Ein guter Sonnenschutz ist beim Velofahren wichtig, denn der Fahrtwind kann darüber hinwegtäuschen, wie stark die Sonne brennt. Auch eine Regenjacke sollte beim Velofahren immer dabei sein. Ein gut sitzender Velohelm ist Pflicht, wenn ihr in der Pfadi mit dem Velo unterwegs seid.

Velo

Ein verkehrstaugliches Velo braucht zwei funktionierende Bremsen, ein weisses Vorder- und ein rotes Rücklicht, Reflektoren vorne, hinten und an den Pedalen, intakte Pneus, eine Klingel und ein Schloss. Wenn das Gepäck selber transportiert wird, sind Velotaschen sinnvoll, um den Rücken zu entlasten und das Gewicht gut zu verteilen. Pro Gruppe sollte auch eine Apotheke, genügend Ersatzteile und Werkzeuge sowie eine Velopumpe dabei sein.

  • Verteile das Gepäck zu 1/3 vorne und zu 2/3 hinten auf dem Velo.

Im Wasser

Aktivitäten im Wasser versprechen eine erfrischende Abkühlung und Spass. Das Wasser birgt aber auch Gefahren. Deswegen benötigt es eine genaue Planung und Kenntnisse über die Sicherheit bei Wasseraktivitäten.

Gefahren im Wasser

Wasser kann tückisch sein und es können schnell gefährliche Situationen entstehen. Wenn du mit einer Gruppe eine Pfadiaktivität am oder im Wasser durchführen willst ist eine entsprechende Zusatzausbildung gemäss den Vorgaben von Jugend+Sport erforderlich.

Sei dir bewusst, dass nicht alle (gleich gut) schwimmen können. Es ist wichtig zu wissen, wie die Schwimmkenntnisse deiner Einheit sind. Auch gute Schwimmer*innen sind nicht vor dem Ertrinken sicher.

Auch bei angenehmen Wassertemperaturen kann der Körper schnell auskühlen. Trockne dich nach dem Baden gut ab und ziehe warme Kleider an. Bei einem Gewitter solltet ihr nie ins Wasser gehen. Denn Wasser leitet Strom und ist deshalb bei Blitzeinschlägen besonders gefährlich.

Wenn du dich vor Ort aufgrund der aktuellen Begebenheiten unsicher fühlst oder die Schwimmkenntnisse deiner Gruppe nicht einschätzen kannst, verzichte lieber auf Aktivitäten im oder direkt am Wasser.

Gewässerarten und Bademöglichkeiten

Es gibt verschiedene Arten von Gewässern und unterschiedliche Bademöglichkeiten. Unabhängig davon, ob sie beaufsichtigt sind oder nicht, musst du dir der jeweiligen Gefahren bewusst sein.

Schwimm- und Hallenbad

Die meisten Badis haben eine eigene Badeaufsicht. Trotzdem solltest du dich nicht ausschliesslich darauf verlassen – denn auch hier gilt: Baden auf eigene Gefahr. Besonders bei regem Badebetrieb oder grossen Gruppen ist es schwierig, den Überblick zu behalten. Das gilt auch für den Nichtschwimmerbereich.

Seen

Grundsätzlich ist das Baden in Schweizer Seen erlaubt. Kläre dennoch im Vorfeld ab, ob das Baden im See gestattet ist. Es kann sein, dass spezielle Vorschriften gelten oder ein See ganz oder teilweise für das Baden gesperrt ist. Das ist zum Beispiel in Naturschutzgebieten oder Stauseen der Fall.

Die meisten Seen haben keine offizielle Badeaufsicht und es gilt: Baden auf eigene Gefahr. In den Seebadis wird mit einer Fahne signalisiert, ob eine Badeaufsicht im Einsatz ist.

Beachte, dass das Wasser in Seen trüb sein kann. Dadurch ist es oft nicht möglich, die Tiefe abzuschätzen. Springe deshalb nie in trübes, unbekanntes Wasser. Sei dir auch bewusst, dass spitze Steine oder Scherben im trüben Wasser kaum zu erkennen sind.

Bei grösseren Seen und Häfen gibt es Sturmwarnleuchten, die je nach Blinkgeschwindigkeit eine Starkwindwarnung (40-mal / min) oder eine Sturmwarnung (90-mal / min) anzeigen. Steige in diesem Fall sofort aus dem Wasser und informiere auch die anderen Badegäste. Achtung: Die Sturmwarnleuchten zeigen nur hohe Windgeschwindigkeiten an. Bei Gewittern ohne starke Winde leuchten sie nicht.

Bäche und Flüsse

Bäche und Flüsse sind schwierig einzuschätzen. Wasserstand und Strömung können sich je nach Wetterlage schnell ändern und sind schwer vorherzusagen – und auch weit entfernte Gewitter können einen Bach anschwellen lassen. Weitere Gefahren von Fliessgewässern sind unsichtbare Strömungen, Wirbel, Treibgut oder Hindernisse, die sich unterhalb der Wasseroberfläche befinden. Häufig sind diese vom Ufer aus nicht sichtbar oder tauchen plötzlich im Flusslauf auf. Das Baden im Fluss ist deshalb nur für sehr gute und erfahrene Schwimmer*innen empfohlen.

Das Baden im Fluss ist deshalb nur für sehr gute und erfahrene Schwimmer*innen empfohlen.

Baderegeln der Schweizerischen Lebensrettungs-Gesellschaft SLRG:

Ausrüstung

Schwimmhilfen

Schwimmhilfen wie Schwimmflügel, Poolnudeln oder aufblasbare Bälle ersetzen keinesfalls die persönliche Aufsicht durch die Pfadileiter*innen. Die Schwimmhilfen dürfen dich nicht in falscher Sicherheit wiegen.

Schwimmwesten

Ungeübte Schwimmer*innen sollten am und im Wasser immer eine Schwimmweste tragen. Im oder am Fluss sollten auch gut geübte Schwimmer*innen eine Weste tragen. Dabei muss die Weste immer an das Gewicht der Person angepasst sein. Je nach Aktivität im oder am Wasser empfiehlt sich eine andere Westenart. Bei bestimmten Aktivitäten gilt eine Westenpflicht.

Rettungshilfen

Du musst stets wissen, wo die nächsten Rettungshilfen vor Ort sind. Als solche gelten zum Beispiel der Rettungsring, das Rettungsbrett, der Wurfsack oder der Defibrillator. Sind am Badeort keine Rettungshilfen vorhanden, musst du diese selbst organisieren.

Feuer

Damit ein Feuer brennt, braucht es drei Dinge: Brennstoff, Hitze und Sauerstoff. Wenn das Feuer nicht richtig brennt, fehlt eines dieser drei Elemente. Um das Feuer zu löschen, musst du eines der drei Elemente wegnehmen.

Feuer machen

Um ein Feuer zu machen, benötigst du folgende Materialien:

  • Zunder: Zeitung oder Papier, Stroh, getrocknetes Moos, trockene Grashalme, Fasern, Anzündwürfel
  • Anbrennstoff: Schnell brennbares, trockenes und dünnes Material wie zum Beispiel Äste, Holzspäne oder Birkenrinde
  • Heizmaterial: Trockenes, nicht grünes Holz. Verwende zuerst Tannenholz, dann Holz von Laubbäumen
  • Anzünder: Feuerzeug, Streichhölzer, Feuerstein oder eine Lupe

Baue das Feuer mit Zunder, Anbrennstoff und Heizmaterial auf. Entzünde den Zunder mit dem Anzünder, am besten im eigenen Windschatten. Lege anschliessend mehr Heizmaterial auf, achte aber darauf, dass das Feuer immer genug Sauerstoff hat und nicht erstickt. Du kannst dem Feuer durch Pusten oder Wedeln – zum Beispiel mit einem Topfdeckel oder einer Zeitung – mehr Sauerstoff zuführen. Bei Regen, Nässe oder Schnee kannst du eine Unterlage aus Steinen oder Holzscheiten bauen und nasse Äste oder Scheite am Feuer trocknen.

Beachte beim Feuermachen folgende Sicherheitsregeln:

  • Informiere dich über die Verhältnisse: Mache kein Feuer bei Waldbrandgefahr, Feuerverbot oder starkem Wind.
  • Benutze wenn immer möglich eine bereits vorhandene Feuerstelle.
  • Falls du eine neue Feuerstelle anlegst, benutze grosse Steine als Umrandung und entferne alles brennbare Material wie Gras, Blätter oder Äste.
  • Der Mindestabstand zu Bäumen, Gebäuden oder Zelten sollte 5 m betragen.
  • Lasse das Feuer nie unbeaufsichtigt.
  • Überlege dir bereits vor dem Anzünden, wie du das Feuer löschen willst. Im Notfall muss ein Feuer sehr schnell gelöscht werden können.
  • Halte stets Löschmaterial bereit, zum Beispiel eine Löschdecke, genügend Wasser oder einen Feuerlöscher. Informiere dich über die Handhabung.
  • Lösche das Feuer gründlich mit Wasser, bevor du es verlässt. Denn ein Feuer kann auch unter dem Boden weiterbrennen!

Bei starker oder langanhaltender Trockenheit steigt die Waldbrandgefahr. Es gibt verschiedene Gefahrenstufen. Dies kann von einem Feuerverbot im Wald bis zu einem absoluten Feuerverbot reichen. Informiere dich über die kantonalen Vorschriften der Region und halte dich daran.

Wetter und Klima

Das Wetter ist das Resultat des Zusammenspiels von Luftfeuchtigkeit, Temperatur und Luftdruck. Die verschiedenen Wetterereignisse erleben wir täglich in Form von Sonnenschein, Regen, Wind oder Wolken. Das Wetter kann sich innerhalb von Minuten bis Stunden ändern.

Betrachtet man die Wetterphänomene über mehrere Jahrzehnte, spricht man vom Klima. Dabei berücksichtigt man vor allem die Durchschnitts- und Extremwerte von Temperatur, Sonnenscheindauer, Niederschlag oder Wind. Im Folgenden findest du häufig beobachtbare Wetterphänomene und wie du sie deuten kannst.

Wind

Luft will immer von Gebieten mit hohem Luftdruck zu Gebieten mit niedrigem Luftdruck strömen. Diese Bewegung nehmen wir als Wind wahr. Je stärker der Druckunterschied ist, desto stärker bläst der Wind. Der Luftdruck wird unter anderem von der Temperatur beeinflusst. Wird die Luft wärmer, dehnt sie sich aus und wird leichter. Dadurch steigt sie auf und der Luftdruck am Boden nimmt ab. Kalte Luft hingegen ist schwerer und sinkt ab, wodurch der Luftdruck steigt.

Beaufortskala

Beaufort Bezeichnung Windgeschwindigkeit in km/h Auswirkung
0 Windstille 0 - 1 Rauch steigt senkrecht auf.
1 Leiser Zug 1 - 5 Rauch wird leicht weggetrieben.
2 Leichte Brise 6–11 Blätter und Windfahnen bewegen sich.
3 Schwacher Wind 12 – 19 Dünne Zweige bewegen sich.
4 Mässiger Wind 20 – 28 Zweige und dünne Äste bewegen sich.
5 Frischer Wind 29 – 38 Kleine Laubbäume schwanken.
6 Starker Wind 39 – 49 Starke Äste schwanken.
7 Steifer Wind 50 – 61 Ganze Bäume bewegen sich.
8 Stürmischer Wind 62 – 74 Zweige brechen ab.
9 Sturm 75 – 88 Äste brechen ab, Ziegel werden abgehoben
10 Schwerer Sturm 89 – 102 Bäume brechen, grössere Schäden entstehen.
11 Orkanartiger Sturm 103 – 117 Bäume werden entwurzelt.
12 Orkan > 117 Schwere Verwüstungen

Wolken

Die Luft kann bis zu einem gewissen Grad Wasserdampf aufnehmen. Die Menge des in der Luft enthaltenen Wasserdampfes wird durch die Luftfeuchtigkeit angegeben. Luft, die vollkommen trocken ist, also keinen Wasserdampf enthält, hat eine Luftfeuchtigkeit von 0%. Je mehr Wasserdampf aufgenommen wird, desto grösser wird dieser Wert. 100% Luftfeuchtigkeit bedeutet, dass die Luft so viel Wasserdampf aufgenommen hat, wie sie maximal kann. Kalte Luft nimmt weniger Wasserdampf auf als warme Luft. Wenn sich also mit Wasserdampf gesättigte Luft abkühlt, kann sie den Wasserdampf nicht mehr halten und es bilden sich kleine Tröpfchen. Diese nehmen wir dann als Wolken oder Nebel wahr. Je nach Höhe, Temperatur und Wind bilden sich verschiedene Wolkenformen.

Wolkenart Wettervorhersage Illustration
Cirrus Cirrus-Wolken sind Schönwetterboten, können aber auch auf einen Wetterwechsel hindeuten.
Cirrocumulus Diese Schäfchenwolken tauchen meist bei Schönwetterlagen auf.
Cirrostratus Cirrostratus-Wolken deuten auf einen Wetterwechsel in 12 bis 24 Stunden hin. Meist kommt eine Warmfront und bringt Regen.
Altocumulus Im Frühling und Sommer können diese Wolken ein Zeichen für Gewitter am Nachmittag sein, besonders wenn sich kleine Türmchen bilden.
Altostratus Altostratus-Wolken sagen Regen oder Schnee voraus.
Nimbostratus Das sind Regenwolken, bei denen es bereits regnet oder schneit.
Stratocumulus Diese Wolken deuten auf eine Wetterbesserung hin, wenn sich Hochnebel lockert und auflöst. Sie können aber auch auf einen Wetterwechsel hindeuten.
Stratus Dabei handelt es sich um Hochnebel, bei dem es nieseln kann, aber meistens trocken bleibt.
Cumulus Cumulus-Wolken sind Teil von Schönwetterlagen. Oft sind es kleine Wolken. Türmen sie sich jedoch auf, kann es zu Platzregen oder Gewitter kommen.
Cumulonimbus Diese Wolken sind ein eindeutiges Zeichen für Gewitter.

Niederschlag

Wenn sich die Luft stark abkühlt, bilden sich aus feinen Tröpfchen grössere Tropfen. Diese sind zu schwer, um von der Luft getragen zu werden. Deshalb fallen sie als Niederschlag auf die Erde. Bei Temperaturen über 0 °Celsius geschieht dies in Form von Regen, bei Temperaturen unter 0 °Celsius als Schnee. Bei Gewittern kann der Niederschlag auch als Hagel fallen.

Blitz und Donner

Wenn Wassertropfen und Eiskörner in einer Gewitterwolke aufeinanderprallen, entsteht durch die starke Reibung eine elektrische Ladung. Wenn sich diese schlagartig entlädt, entstehen Blitze und Donner.

Temperatur

Die Temperatur wird hauptsächlich von der Sonne beeinflusst. Wenn die Sonnenstrahlen auf die Erde treffen, erwärmt sich die Luft. In der Nacht wird diese Wärme wieder in das Weltall abgestrahlt.

Dieser Prozess wird durch verschiedene Wetterphänomene beeinflusst: So wirken beispielsweise die Wolken tagsüber kühlend, da sie die Sonnenstrahlen reflektieren, und in der Nacht wärmend, da sie die Wärme zurückhalten.

Auch der Wind hat einen Einfluss auf die von dir gefühlte Temperatur. Je stärker der Wind bläst, desto kühler fühlt es sich an. Das nennt man den Windchill-Effekt. Deshalb ist es wichtig, dass du dich an kalten Tagen der gefühlten Temperatur entsprechend kleidest.

Vorhersagen und Verhalten

Anhand des Wetterberichts kannst du das Wetter bis zu einer Woche relativ gut abschätzen. Hier findest du zusätzlich einige Deutungshilfen für das Wetter. Beachte, dass das Wetter vor allem in den Bergen sehr wechselhaft und lokal begrenzt sein kann.

Anzeichen für gutes Wetter Anzeichen für schlechtes Wetter
Windstille oder der Wind kommt von (Nord-)Osten. Der Wind kommt von Süden bis Nordwesten.
Der Luftdruck steigt Der Luftdruck sinkt.
Bei tiefer Luftfeuchtigkeit entstehen bei Flugzeugen kurze Kondensstreifen. Flugzeugen lange Kondensstreifen.
Aufsteigende Nebelschwaden, dampfende Wälder und Wiesen, Morgentau Hohe Wolken
Abendrot Morgenrot und Abendgrau
Klare und kalte Nächte Warm und bedeckt
Hochfliegende Schwalben und Mücken Tieffliegende Schwalben und Mücken

Verhalten bei Gewitter

Um die Entfernung eines Gewitters abzuschätzen, kannst du die Sekunden zwischen Blitz und Donner zählen. Drei Sekunden entsprechen etwa einem Kilometer Distanz. Falls du in ein Gewitter gerätst, ist es wichtig, dich vor Blitzen zu schützen. Der Blitz schlägt meist in den höchsten Punkt in der Umgebung ein. Meide deshalb alleinstehende Bäume, Gewässer und Hügel. Halte dich von Metall fern und steig aus dem Wasser, da beide sehr gute Stromleiter sind und es bei einem Blitzeinschlag zu schweren Verbrennungen kommen kann. Suche wenn möglich Schutz in einem Unterschlupf, zum Beispiel in einem Haus oder einem Unterstand. Falls du dich im Freien aufhalten solltest, kannst du folgende Schutzposition einnehmen.

Sternkunde

Nicht nur tagsüber gibt es draussen viel Spannendes zu entdecken. In der Nacht hast du die Gelegenheit, das Weltall mit all seinen Planeten, Sternen und Galaxien zu beobachten.

Unser Sonnensystem im Weltall

Unser Sonnensystem besteht aus der Sonne, ihren acht Planeten und deren Monden, aus Zwergplaneten und kleineren Objekten wie zum Beispiel Asteroiden und Kometen. Durch die starke Anziehungskraft der Sonne kreisen alle um sie herum.

Die Sonne selbst ist einer von vielen Sternen. Bei allen Sternen läuft im Inneren eine Kernfusion ab, wodurch sie grosse Mengen an Licht, Wärme und anderen Strahlen aussenden. Die Sonne bildet zusammen mit unzähligen Sternen unsere Galaxie – die Milchstrasse. Neben der Milchstrasse gibt es noch viele weitere Galaxien im Weltall.

Die Planeten

Planeten sind grosse Himmelskörper, die durch die Reflektion des Sonnenlichts am Himmel sichtbar werden. Die vier inneren, festen Planeten heissen Merkur, Venus, Erde und Mars. Die vier äusseren, gasförmigen Planeten heissen Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun. Um dir die Reihenfolge leichter zu merken, hilft dir folgender Satz:

Mein Vater erklärt mir jeden Samstag unseren Nachthimmel.*

Die Planeten Merkur, Venus, Mars, Jupiter und Saturn sind so hell, dass sie von blossem Auge sichtbar sind. Merkur und Venus lassen sich am frühen Morgen oder Abend gut beobachten. Die Venus ist nach der Sonne und dem Mond der hellste Himmelskörper und wird deshalb oft auch Morgenstern genannt. Der Mars erscheint als rötlicher Punkt am Himmel. Mit einem guten Fernglas lassen sich sogar die Ringe von Saturn beobachten. Die Sichtbarkeit der Planeten hängt von ihrer jeweiligen Position in der Umlaufbahn ab.

Unser Mond

Neben der Sonne hat der Mond den grössten Einfluss auf unseren Planeten. Durch seine Anziehungskraft verursacht er Ebbe und Flut. Wie die Planeten sehen wir den Mond nur, wenn er das Sonnenlicht reflektiert. Ist der ganze Mond beschienen, nennen wir dies Vollmond. Ist er nicht beschienen, nennen wir ihn Leermond. Die Übergänge von Leer- zum Vollmond und umgekehrt nennen wir zunehmenden beziehungsweise abnehmenden Mond.

Die Himmelskörper des Sonnensystems bestimmen auch unseren Alltag. So entspricht ein Tag einer Umdrehung der Erde um sich selbst, ein Monat in etwa einer Umdrehung des Mondes um die Erde und ein Jahr einer Umdrehung der Erde um die Sonne.

Sterne und Sternbilder

Die Milchstrasse ist voll von Sternen, von denen wir die hellsten am Nachthimmel sehen. Da sie sehr weit entfernt sind, erscheinen sie uns von der Erde aus nur als kleine, scheinbar unbewegliche Punkte. Deshalb dienen sie seit jeher zur Orientierung. Die auffälligsten Sternkonstellationen haben eigene Namen und sind als Sternbilder bekannt. Die wichtigste Orientierungshilfe am Nachthimmel ist der Polarstern. Er leuchtet sehr hell und befindet sich auf der Drehachse der Erde – deshalb steht er immer im Norden.

Sternkarten

Die wichtigsten Sternbilder werden auf Sternkarten dargestellt. Da sich die Erde um die eigene Achse und um die Sonne dreht, schauen wir in jeder Jahreszeit in eine andere Richtung. Deshalb sind nicht in jedem Monat die gleichen Sternbilder zu sehen.

Sternkarte im Sommer

Sternkarte im Winter